Galerie LIK

Gallery of Photography

Ausstellungsraum für Fotografie

Die Fotoausstellungen der Galerie LIK


Do 27.02.2025 - So 16.03.2025

jeweils Do, Fr, Sa, So 16:00 - 19:00 Uhr

in der Galerie LIK , in der Spittelberggasse 9 in 1070 Wien.

Vernissage am Donnerstag 27.02.2025 um 17:00 Uhr.  - GUESTLIST HERE

Alina Araslanova

Alina Araslanova wurde 1981 in Charkiw, Ukraine, in eine Familie von Ingenieuren geboren. Ihr Vater war ein begeisterter Fotograf und arbeitete mit einer analogen Kamera. Zu den schönsten Familientraditionen zählte das Entwickeln von Filmen in der Dunkelkammer – ein mysteriöser Prozess, der Alina nachhaltig prägte. Malerei und Modellbau waren für sie als Kind Möglichkeiten, ihre Realität auszudrücken und zu transformieren.

Zwischen 2001 und 2006 absolvierte sie ein Hochschulstudium als Post-Research-Ingenieurin im Bereich "Design von Informationstechnologien". Danach arbeitete sie 16 Jahre lang im Marketing und in der Werbung.

2018 begann sie ein Studium an der Kyiv School of Photography und zeitgleich das Programm "Lolita’s Legacy" zur Erlangung eines amerikanischen Diploms als Pilates-Lehrerin.

Künstlerischer Werdegang:

  • 2018: Abschluss an der Kyiv School of Photography

  • 2019: Teilnahme an der internationalen Fotomesse Kyiv Photo Fair

  • 2021: Ausstellung zeitgenössischer Fotografie New Eye in der Galerie New Art

  • 2023/2024: Auszeichnung mit dem Vienna International Photo Award

  • 2024: Erster Preis der Jury beim Swiss Photo Club

Von 2018 bis 2024 realisierte Alina vier Fotoprojekte:

  • Autismus

  • Frozen Pregnancy

  • Sense of War

  • Paper Shelter

Zitat von Alina Araslanova:
„Fotografie bedeutet für mich großen Mut. Jedes Projekt sagt mehr über seinen Autor aus als tausend Worte.

Wer bin ich?

  • Eine Fotografin, die Form und Farbe liebt.

  • Eine Pilates-Lehrerin, die den menschlichen Körper, seine Form und Bewegung schätzt.

  • Ein Mensch, der durch Kunst über wichtige soziale Themen sprechen möchte.

Ich füge gerne Geometrie und Farbe in den Raum ein und nutze Kunst, um gesellschaftlich relevante Themen zu beleuchten.“

Paper Shelter”

Alina Araslanova. Paper Shelter. No one here

Alina Araslanova. Paper Shelter . Metamorphosis

Die Ausstellung "Paper Shelter" der in der Ukraine geborenen Fotografin Alina Araslanova widmet sich den Erfahrungen von Teenagern, die durch den Krieg und das Leben im Exil geprägt wurden. Der Titel "Paper Shelter" steht symbolisch für den Schutz, den diese Jugendlichen suchen – sowohl körperlich als auch emotional – in einer Welt, die durch Unsicherheit und Verlust erschüttert wurde.

Araslanova, die 1981 in Charkiw geboren wurde, begann dieses Projekt im März 2023, fast ein Jahr nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Im Zentrum der Ausstellung stehen ihre beiden Töchter und deren Veränderungsprozesse, sowohl äußerlich als auch innerlich, während sie in einem Umfeld aufwachsen, das von Krieg und Ungewissheit geprägt ist.

Die Werke zeigen, wie die äußere Form oft täuschen kann und wie tief die emotionalen Wunden von Jugendlichen gehen können. Die Bilder laden die Betrachter ein, über die Herausforderungen dieser jungen Generation nachzudenken, die in einer Zeit des globalen Umbruchs aufwächst. "Paper Shelter" spricht über den Verlust von Stabilität und die Suche nach Identität in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist.

Künstlerischer Hintergrund:

Alina Araslanova begann ihre Fotografie-Karriere 2018 und hat seither an zahlreichen internationalen Ausstellungen teilgenommen. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem "Vienna International Photo Award" und dem ersten Preis des Swiss Photo Clubs. Neben der Fotografie beschäftigt sie sich auch intensiv mit sozialen Themen, die sie in ihren Arbeiten behandelt.

Eröffnung: Die Vernissage findet am Donnerstag, den 27. Februar 2025 in der Galerie LIK – Gallery of Photography statt.

Vernissage am Donnerstag 27.02.2025 um 17:00 Uhr.  - GUESTLIST HERE
Finissage: Sonntag 16. März, 14:00 bis 17:00 Uhr

Öffnungszeiten der Ausstellung:

  • Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag 16:00 bis 19:00 Uhr

Artist Talk:

  • Sonntag, 2. März 2025, 16:00 Uhr

  • Dienstag 4. März 2025 15:00 Uhr

    Gesprächsrunde mit Alina Araslanova über ihre künstlerische Arbeit und ihre Erfahrungen mit den jugendlichen Protagonisten. Das Publikum kann Fragen stellen und über das Thema der Pubertät in Emigration diskutieren. Eingeladen - Studierende der LIK Akademie für Foto und Design.

Workshops- und Seminarprogramm:

Eltern Gespräche:

  • Freitag 28. Februar 2025, 14:00 Uhr

    "Coffee & Care – Unterstützung für Jugendliche im Exil". Im Rahmen der Ausstellung "Paper Shelter" laden wir herzlich zu einem besonderen Charity-Event, der Благодійна кава in der Galerie LIK ein. Bei einer Tasse Kaffee oder Tee in gemütlicher Atmosphäre haben Sie die Gelegenheit, sich mit der Künstlerin Alina Araslanova und anderen Besuchern über die Ausstellung und ihre Themen auszutauschen.

    Ziel dieser Veranstaltung ist es, Spenden für Kinder und Jugendliche zu sammeln, die durch den Krieg in der Ukraine betroffen sind. Ihre Unterstützung trägt dazu bei, den Betroffenen in dieser schwierigen Zeit neue Perspektiven zu eröffnen.

  • Samstag 8. März 2025, 13:00 - 18:00 Uhr

    Eltern Gespräch. Diskussion mit Psychologen und Fachleuten für Migration über die Herausforderungen für Eltern, deren Kinder in einem fremden Land aufwachsen und wie Eltern ihre Kinder in dieser schwierigen Phase unterstützen können. Die Veranstaltung richtet sich an Eltern von Teenagern, die ähnliche Erfahrungen machen.

Youth Vibes Session. Programm für Teenager:

  • Sonntag 9. März 2025, 13:00 - 18:00 Uhr

    Youth Vibes Session. Workshop.

Alina Araslanova. Paper Shelter.

Wie begann diese Serie oder wie ist sie entstanden?

Das Projekt begann sich im März 2023 zu entwickeln, fast ein Jahr nach Beginn des groß angelegten Krieges in der Ukraine.

Ich habe zwei Töchter. Als der Krieg in der Ukraine begann, war die jüngere sechs Jahre alt und die ältere 13. Im September 2024 wird meine ältere Tochter 16 Jahre alt. Die zwei Jahre vor dem Krieg waren von Covid geprägt, und dann kam der Krieg. Das bedeutet, dass meine ältere Tochter ab dem Alter von 11 Jahren keine stabile und verständliche Lebensordnung mehr hatte.

Wenn man ein Teenager ist, lebt man normalerweise in seiner Heimatstadt, kommuniziert mit Gleichaltrigen, besucht Clubs, die einem gefallen, und hat seinen eigenen sozialen Kreis. Diese Lebensphase ist ohnehin nicht einfach. Der Körper beginnt sich zu verändern, das Gesicht verändert sich, Haare wachsen an neuen Stellen, und gleichzeitig wandeln sich die Ansichten und die Beziehung zu den Eltern – es ist eine Zeit der Ablösung, Veränderung und des Umdenkens.

Als der Krieg begann, war meine größte Sorge die Sicherheit meiner Kinder. Unsere Familie ging zunächst nach Rumänien, wo wir mit Hilfe von Freunden 23 weitere Menschen aus der Ukraine, die Familien unserer Freunde, in zwei benachbarten Häusern unterbringen konnten. Obwohl der Raum freundlich und sicher war, begann meine ältere Tochter, sich immer mehr zurückzuziehen. Die Nachrichten aus der Ukraine waren schrecklich und bedrückend für Erwachsene – geschweige denn für Teenager, die auf ihren Geräten jederzeit sehen konnten, was in der Ukraine geschah.

Wir alle warteten – Tag und Nacht – darauf, dass alles bald enden würde. Vielleicht in zehn Tagen, dann könnten wir nach Hause zurückkehren. Aber nein. Nichts war vorbei, und die Schultern der Teenager in unseren Häusern sackten immer mehr nach vorne. Sie wollten immer weniger kommunizieren. Ich musste immer einfühlsamer sprechen, die Grenzen meiner ältesten Tochter respektieren und sie unterstützen. Nach anderthalb Monaten mussten wir erneut umziehen.

Wir zogen nach Wien. Eine neue Schule, viel Deutsch, eine Lehrerin, die kein Verständnis zeigte, jüngere Kinder, die nie ihre Heimat verlassen hatten und niemals so viel Schmerz erlebt hatten. Leider, bis man jemanden trifft, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, kann man es nicht wirklich verstehen.

Was habe ich beobachtet? Vieles drehte sich darum, was am neuen Körper falsch ist, aber es wurde wenig darüber gesprochen, was im Inneren, in der Seele, nicht stimmt. So entstand das Projekt „Paper Shelter“.

Was ich mit diesem Projekt sagen möchte:
Das Äußere kann täuschen. Unsere Teenager brauchen nichts weiter als Liebe, Akzeptanz, aufrichtiges Verständnis und Unterstützung.
Kein Krieg! Stoppt den Krieg in der Ukraine.

Im Jahr 2024 wollten auch Freunde in Wien Teil des Projekts werden. Jede:r hatte ein persönliches Thema, das auf diese Weise – durch Form und Farbe – dargestellt werden sollte.

  • Das erste Thema: Akzeptanz und Respekt für die Weiblichkeit in jedem Mann.

  • Das zweite Thema: Nicht nur körperlich, sondern auch mental im Moment zu sein und nicht ausschließlich die Zukunft zu planen.

So wurde das Projekt „Paper Shelter“ international und erhielt neue Bedeutungen.





 

Galerie LIK Spittelberggasse 9 1070 Wien               PHOTOGRAPHY at its BEST